Snowfire Gems Shepherds » Zucht / Breeding

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Archiv für die Kategorie 'Zucht / Breeding'

Zwei x Frei

Geschrieben am 2. Februar 2024 | Abgelegt unter 4-Paws, Activities, Zucht / Breeding

Wieder einmal haben wir Saphir & Violane freiwillig auf eine neue Genmutation testen lassen, die im letzten Jahr zu Fällen von Ataxie bei einem Wurf Weisser Schäferhunde in Neuseeland führten. Die Befunde resultierten in einer Cerebellären Hypoplasie (RELN Gen). Genauso wie beim Hypophysären Zwergenwuchs vor wenigen Jahren, dürfte diese ebenso auf eine einzige Linie zurück führen.

Wieder können wir uns glücklich schätzen – frei x zwei :-)

Im Schnitt kommen Mutationen alle 5 Jahre vor egal ob Mensch, Katze, Hund – egal ob Rassehund oder Mischling. Unterm Strich zählt einzig und allein wie mit den Informationen umgegangen wird. Durch das rezessive Merkmal kann man in beiden Fällen Merkmalsträger in ein bis drei Generationen selektieren. Wir sind daher sehr froh, dass die Wissenschaft mittlerweile soweit ist, Genmutationen in kürzester Zeit zu identifizieren.

We decided to test our girls for Cerebellar hypoplasia and both came back gladly as NORMAL / NORMAL!

I will not jump on the train of discussions on that matter, but if you look out for a more scientific approach, I simply suggest the paper based on the affected litter in New Zealand:

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/age.13336

ECVO Examination

Geschrieben am 29. August 2023 | Abgelegt unter 4-Paws, Activities, Zucht / Breeding

Wie bereits zuvor Saphir, wurde auch Violane einer ECVO Augenuntersuchung unterzogen. Zu unserer Freude ist alles im grünen Bereich.

Natürlich waren ein paar Ergebnisse bereits aufgrund des zuvor getätigten EMBARK-Gentests, bei dem insgesamt über 200 Erkrankungen berücksichtigt werden, bekannt – da es aber noch nicht für alle Augen assoziierten Erkrankungen Gentests am Markt gibt, gab es als Ergänzung nun die klinische Evaluierung.

Fête Blanche

Geschrieben am 19. Juli 2023 | Abgelegt unter 4-Paws - RUBY, Familie und Freunde, SFG A-Wurf / A-litter, Welpen Post / (P)updates, Zucht / Breeding

Heute wäre Ruby’s 13. GB gewesen. Anlässlich dieses Tages, gibt es anstatt einer GB-Feier ein paar Fotos von ihren ehemaligen Welpen aus unserem A-Wurf und wie eine der Familien es schön auf den Punkt gebracht hat: „… in ihnen lebt Ruby weiter!“ … und nicht nur in ihnen, auch in einigen ihrer Enkelkinder können wir viele Ähnlichkeiten entdecken!

Danke an die lieben Besitzer, die uns selbst nach 9 Jahren noch immer mit Updates auf dem Laufenden halten – Ihr seid die Besten!

WEISSE Westen

Geschrieben am 3. November 2022 | Abgelegt unter Fortbildungen & Öffis, Zucht / Breeding

Ich habe in den letzten Tagen wirklich lange darüber nachgedacht auf die neuesten Entwicklungen in der Rassehundezucht zu reagieren oder es bleiben zu lassen. Grund dafür? Der rigorose Vollzug von Qualzuchtmerkmalen bei Rassehunden in Österreich basierend auf einen Katalog aus sehr fragwürdiger Quelle. Es werden nämlich nahezu alle existenten Rassen dort gelistet. Was das Fass zum Überlaufen bringt ist die Tatsache, dass Untersuchungen bei einigen Rassen gefordert werden die noch gar nicht entwickelt wurden oder auch Verbote ohne wissenschaftliche Grundlage wie nachfolgend erläutert!

Was hat die ganze Qualzuchtdiskussion nun mit meiner favorisierten Hunderasse zu tun? Es ist in ernsthafter Diskussion die Zucht ALLER WEISSEN TIERE in Österreich – ganz pauschal – zu verbieten. Weisse Tiere werden beim Bundesministerium deshalb aufgelistet, weil eine angeborene Taubheit damit assoziiert wird. Wer im Genetik Unterricht aufgepasst hat, dem ist aber klar:

Weiss ist NICHT gleich Weiss!

Bereits im November 2020 habe ich dazu einen kurzen Auszug auf Facebook verfasst. Nachfolgend nun nochmal in aller Ausführlichkeit.

Zuerst aber:

Was hat es nun mit der Taubheit aufgrund Pigmentmangel auf sich?

Bei Hunden mit dieser angeborenen / Pigmentmangel Taubheit kommt es zu einer Degeneration der Blutversorgung im Schneckengang, genauer gesagt der Stria vascularis und zwar eben dann wenn dieses Gewebe keine Pigmentzellen enthält. In weiterer Folge sterben die Haarzellen des Corti-Organs im Schneckengang ab. Der weisse Hund wird taub, weil die Umwandlung der Schallwellen in Nervenimpulse nicht funktioniert. Die genaue Funktion der Pigmentzellen hierbei ist (noch) nicht vollständig geklärt. Melanozyten sind aber hierfür unabdingbar. Diese Taubheit ist vor allem bei weissen Rassen mit Merle-Gen oder Scheckungs-Gen (Piebald) anzutreffen. Selbst bei diesen ist das Weiss aber nur ein Risikofaktor und nicht automatisch mit Taubheit verbunden.

Der Weisse Schäferhund ist KEIN Piebald (S-Locus), hat KEINE Dilution am D-Locus, ist auch KEIN Merle (M-Locus) oder gar Harlequin (H-Locus). Der Weisse Schäferhund ist auch KEIN Albino (C-Locus)!

Warum erscheint die Rasse nun also weiss?

Kurzum: es ist ein Zusammespiel mehrere Loci …

Der Weisse Schäferhund ist im Grundton der Felleigenschaft ein grauer, schwarz/brauner oder schwarzer Schäferhund wie eben beim Deutschen Schäferhund ganz offensichtlich wäre. Dies wird vom A-Locus bestimmt.

Warum sieht man diese Farbe nicht?
Weil der E-Locus in der Hierarchie der Gene ganz oben steht und die Verteilung von Eumelanin (Schwarz/Braun) und Phäomelanin (Rot) bestimmt.

Der Weisse Schäferhund ist am E-Locus mit ee definiert – das bedeutet rezessiv rot – das heisst ein ee Hund verwandelt das Eumelanin in Phäomelanin und erscheint deshalb eigentlich rot über das gesamte Fell (wie auch der Golden Retriever).
Warum sieht man nun wiederum diese rote Farbe nicht?
Hier kommt der I-Locus für die Intensität (der roten Farbe) ins Spiel, der definiert das beim Weissen Schäferhund alle pigmentierten Haare in hellem rot/creamfarben oder weiss erscheinen (wie auch beim Samojeden oder ganz hellen Varianten beim Retriever).

Die Interaktion dieser Loci bestimmt also auch ob ein Weisser Schäferhund die Genetik für Wildfärbung oder einem Reinweissen Phänotyp mitbringt.

… beides Weisse Schäferhunde …
(einer mit High Intensity, der andere mit Low Intensity)

ABER ACHTUNG: Wir reden hierbei nur von der Unterdrückung der Eumelanin Produktion in den Haaren! Die Haut (Schleimhaut, Nasenspiegel, Ballen, Lefzen) hingegen kann sehrwohl Eumelanin bilden. Kurzum: beim weissen Schäferhund kommt es im Gegensatz zu Piebald (zB beim Dalmatiner) und Merle zu keiner Unterdrückung/Fehlen der Melanozyten!

Mehr zur Genetik der Fellfarben: www.doggenetics.co.uk

Mehr zur Taubheit: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4672198/

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32413090/

Nachfolgend noch ein Auszug von einem Genetischen Profil eines von mir gezüchteten Hundes.
Dieser ist im Grundton ein grauer Schäferhund (A-Locus „awa“),
am E-Locus „ee“ (daher wird die Färbung umgewandelt in rot) und
I-Locus in allen 5 Subloci „cream/cream“ … (ohne red) … daher schneeweiss

KEINE Dilution am D-Locus („DD“ = non Dilute, „dd“ = Dilute)

KEIN Piebald am S-Locus („SS“ = Solid coat, no spotting, „sp“ = Piebald, „sw“ = extreme spotting pattern)

KEIN Merle am M-Locus („mm“ = no merle, „M*m“ oder „M*M*“ = Merle)

KEIN Harlequin am H-Locus („hh“ = nicht betroffen, „Hh“ = nur in Kombination mit Merle, „HH“ = Lethal / nicht existent)

KEIN Albino am C-Locus (SLC45A2-Gen):

Kleiner Nachtrag weil ich angesprochen wurde:

Ich selbst habe von insgesamt 15 Hunden bzw. Welpen 5 (= 33 %) stichprobenartig audiometrieren lassen: alle 5 waren beidseitig hörend (=100 %)! 2 der 15 sind mittlerweile tot und haben bis zum letzten Tag keine merkbaren akkustischen Einschränkungen gehabt. 8 der 15 Weissen Schäfer werden im Dezember 9 Jahre und es gibt bis heute auch keinen Hinweis auf eine erworbene Taubheit.

Not in my bloodlines

Geschrieben am 24. August 2022 | Abgelegt unter Zucht / Breeding

Mit Erlaubnis der Verfasserin Linda Johansson (Züchterin des Kennels Erövrarens in Schweden) darf ich nachfolgenden Artikel übernehmen, da er genau jenes wiedergibt, was ich selbst ebenso verfolge.

Herzlichen Dank dafür, Linda!

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Not in my bloodlines anyway ….

Anyone heard that before? I’ve said it myself, and heard it said by many breeders over the years. Why have I said it before and why am I not saying it now? Well, because I got off my high horse and realized I didn’t know enough about genetics.

Today, many of our breeds have a very high degree of genetic inbreeding, within many breeds the dogs are so closely related that based on their DNA they are more or less siblings, or even more closely related than that. It is not visible on the pedigree because the pedigree calculates the inbreeding in 5 generations and the calculator starts at 0, i.e. it is assumed that everyone beyond 5 generations is unrelated.

Take my last litter as an example, where the pedigree says the inbreeding rate is 0%, the puppies‘ genes on the other hand show that they are at an average of 26% genetic inbreeding rate.

Somewhat despairing that I bred dogs with such a high inbreeding rate, I start mapping the breed, for example I mapped out all litters born in 2020 (in Sweden) for 14 generations and discovered that all dogs have about 5 individuals that appear at least 475 times, often more. In my litter, which according to the pedigree has 0% inbreeding, one of those five individuals appears 888 times in 14 generations.

If this individual appears 888 times in my puppies‘ pedigree, and 747 times in another breeder’s pedigree, where does „my bloodline“ begin and end, and what makes the difference?

Just because the inbreeding is not visible on the pedigree does not mean that the genes stop being inherited. Exactly every breeder worldwide within my breed has exactly the same founders, the DNA of those founders are repeated in exactly every litter, over and over again.

No new genes have been added since my breed (White Swiss Shepherd) was separated from another breed (the German Shepherd), so what occurs within the German Shepherd occurs within the White Shepherd, unless some genes have mutated, but this happens very rarely. So where does my bloodline start?

If I see a White Swiss Shepherd or a German Shepherd with a genetic defect that is autosomal recessive, i.e., both parents have carried a defective trait, how can I than say that it does not occur in my bloodlines when they are all genetic littermates? Sure, there are DNA tests for a few diseases, but think of all the defective genes for which there is no DNA test? Think of all the defects that we don’t really know how they are inherited, or the defects that are inherited if a certain symbiosis between a number of genes occurs. Of our domestic dogs‘ known genetic defects, almost 800, 82% of them are inherited by both parents carrying a defective disposition which is then found in the offspring.

So, my advice is, the next time you hear someone say „not in my bloodlines anyway „, measure the height of the withers of the horse that the person saying it is sitting on. The higher the height at the withers, the greater the doubt about insight into genetics.

Do you have a breed that does not have a high genetic inbreeding rate, for example where the studbook is open or where the breed was formed by an enormous number of founders and the inbreeding rate has not yet become that high (because inbreeding always rises within a closed population) – count yourself lucky and try to preserve as much genetic variation as possible as this is the only possibility to counteract autosomal recessively inherited defects.

Personally, I can brag that there is, for example, no epilepsy in „my bloodlines“ (if I want to engage in self-deception, that is) – the correct statement would be: I have been extremely lucky and have not had a dog with epilepsy in my breeding yet .

Or take a common defect – somewhere between 25-30 % of all white shepherds suffer from some kind of skin condition (allergy/eczema/etc.), (would guess it’s about the same in the German Shepherd), but no matter who you ask, you’ll get any answer other than: „It’s because of inbreeding and that there was a defect in the founder population.“

You will be told that it is because of the wrong food, or because the dog did not get enough rest, or because of environmental pollution, or because the dog is simply scratching because it is bored and well, you will hear – “not in my bloodlines anyway „…if, against all odds, an allergy came into the breeding of the rider of the high horse, it is because he/she borrowed a male and were told lies about him of course. Everyone knows that…

Of course, there are both the heredity and environment to consider in many cases of disease, but it is not an unfortunate coincidence that a dog starts scratching, it is not an unfortunate coincidence that 50% of all Boxers get cancer, it is not an unfortunate coincidence that Dobermanns die of heart failure, it is not an unfortunate coincidence that it is more common for a Rottweiler to die of cancer than old age, it is not an unfortunate coincidence that about 10% of all Bull Terriers actually live long enough to die of old age.

The answer lies for the most part in the genes and how inbred these are, even in „your bloodline“ however spotless it may be.

Once one realizes that – the next cold shower hits you – there is absolutely nothing you can do to improve it in a closed stud book, (other than hoping and praying to whatever higher power you put your trust in.)

Thank you for reading my post. Now I’m going to slowly ride away on my little Falabella, into the sunset I go.

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Jubiläum :: Anniversary :: Anniversario

Geschrieben am 22. Februar 2022 | Abgelegt unter 4-Paws, Activities, Alltagschaos&BlogStuff, Ausflüge, Begegnungen, Familie und Freunde, Highlights, In Memoriam, Monats(p)foto, Photos & Scrapbooks, Reisen & Road Trips, SFG 1.Wurf/Lost litter, SFG A-Wurf / A-litter, SFG B-Wurf / B-litter, Welpen Post / (P)updates, Zucht / Breeding

Grund zu Feieren:

Heute vor 10 Jahren wurde unser Kennel von der FCI geschützt

Wir feiern heuer aber nicht nur 10 Jahre Snowfire Gems
sondern auch 20 Jahre Weisse Schäferhunde
im Hause

gemeinsam mit jenen Hunden die ihre Pfotenabdrücke
in unserem Zuchtprogramm hinterlassen haben:

Jedem dieser Hunde & Würfe geht eine lange Geschichte voraus und sie stellen das Resümee aus 10 Jahren Hundezucht dar. 10 Jahre mit ebenso vielen Höhen und Tiefen.

Zusammen können sie auf etwas mehr als 50 Starts bei Prüfungen & Turnieren in UO, OB, FH, ZTP und auf ca. 75 Ausstellungsstarts mit einigen sehr schönen Platzierungen, Championtitel sowie Best of Sex und Best of Breed zurück blicken.

Durch und mit unsere Hunden sind wir an den unterschiedlichsten Teilen der Welt & einigen der aufregendsten Orte überhaupt gelandet … in Dänemark, Deutschland, Slowenien, Kroatien, Italien, USA, Spanien, Frankreich, Belgien, Finnland und 2x in Holland!

Wir haben viele tollen Menschen kennen gelernt mit denen wir in regelmässigen Kontakt stehen. An dieser Stelle möchte wir ein herzliches Dankeschön an unsere Welpenadoptiveltern nicht nur für ihr Vertrauen aussprechen, sondern allen voran auch, dass sie sich um unsere Schützlinge so gut kümmern.

Wir laden alle Familien unserer A-Wurf und B-Wurf Welpen zu einer kleinen Wanderung mit anschliessender Feier, Grillen, Erfahrungen und Anekdoten austauschen ein. Nähere Infos folgen im Frühsommer!

auf die nächsten 20 Jahre

Embark Panel Test

Geschrieben am 24. Januar 2021 | Abgelegt unter 4-Paws, Activities, Fortbildungen & Öffis, Zucht / Breeding

Violane’s Embark Panel Test ist fertig! Dabei wird die DNA Probe 2 – 8x in einem über 200.000 Marker großen Labor auf Mutationen untersucht. Mittlerweile werden 190 Erkrankungen berücksichtigt (vor 1,5 Jahren waren es noch 180). Violane ist ein gesunder DM Träger und ansonsten wurde keine der getesteten 189 Varianten gefunden (wobei nur ca. 17 rasserelevant waren)!

Warum wir uns 2019 entschieden haben zukünftig diesem Screening Programm zu folgen?
Nicht nur weil mit einer Speichelprobe die DNA der Hunde auf weit über 100 Erkrankungen sowie Eigenschaften abgesucht wird, sondern wir im gleichen Atemzug auch sehr viele Infos über den genetischen Inzuchtkoeffizienten der Hunde erhalten und nicht zuletzt weil EMBARK im Gegensatz zu anderen Anbietern Forschungspartner der Cornell University ist.

Warum ist das für mich wichtig?
Die Rasse wurde auf einen sehr kleinen Genpool aufgebaut und aus diversen Gründen erlebt die Rasse immer wieder ein Flaschenhals-Phänomen. Hinzu kommen Popular Sires die extensiv genutzt werden und die Vorliebe mancher Züchter Linienzuchten als Werkzeug zu nutzen um den nächsten Ausstellungs Champion zu kreiieren. Das Resultat ist eine Rasse die beim genetischen Inzuchtkoeffizienten im Vergleich mit allen Rassen weltweit im oberen Drittel liegt.

Warum dieser Zeitpunkt?
Bis ins Jahr 2016 war es leicht (aber bereits zeitintensiv) die Linien abzusuchen und einen Eindruck zu gewinnen ob es viele In- und Linienzuchten bei den Vorfahren gegeben hat. Mit jeder Generation rutschen aber die Linienzuchten zwischen zB 1970 – 2000 in immer weitere Ferne – mit anderen Worten: seit 2015/2016 wird es immer schwieriger nach der 10. Generation noch eine exakte Vorstellung zu bekommen wie oft Hund XYZ aufzufinden ist.

Natürlich: jemand der sich seit über 15 Jahren mit den Abstammungen beschäftigt, hat noch immer ein ziemlich gutes Gespür wie viel Diversität dahinter steckt, allerdings exakte, handfeste Zahlen fallen auch mir zusehends schwerer. Für mich bzw. für viele Züchter ist das dennoch wichtig zu wissen, denn die DNA vergisst nicht und einmal verlorene Diversität in den Abschnitten lässt sich nicht wieder rekonstruieren.

Ich möchte aus diesem Grund nun mal nicht einen (oder sogar mehrere) Popular Sire(s) 14x in einer Ahnentafel in 10 Generationen antreffen und einen Verlust der genetischen Varianz hinnehmen (Mehr zum Thema: in einem Beitrag von Prof. Sommerfeld-Stur). Somit setzen wir seit 2019 gemeinsam mit einer ganzen Handvoll Züchtern weltweit anstelle der Abstammungsprogramme mit rechnerischen Werten (die allesamt fehlerbehaftet sind) auf eine neue Karte: die Molekulargenetik.

Violane ist jetzt der 3. Hund aus bzw. im Snowfire Gems Team, mit einem guten Ergebnis innerhalb der Rasse:

Dank ihres australischen Vaters und der amerikanischen Mutter haben wir einen Wert von 21 % welcher annäherend Shadow’s 23 % gleicht (einem Rüden aus unserem A-Wurf mit amerikanischer und brasilianischer Abstammung). [Zum Vergleich: der genetische Inzuchtkoeffizient unterscheidet sich Grundlegend von dem rechnerischen Inzuchtkoeffizient bei Abstammungsprogrammen. Diese sind nämlich stark eingeschränkt zu beurteilen und zeigen Werte von unter 5 % in 6 Generationen bei fast allen Weissen Schäferhunden. Nach der 8. Generation wird der Inzuchtkoeffizient aber eigentlich erst interessant … und das schaffen eben fast keine handelsüblichen, erschwinglichen Programme]

Wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt, so ist das womöglich für den einen oder anderen ein Denkanstoss welchen Aufwand es mittlerweile bedarf um diese genetischen Werte zu halten (oder minimal zu senken)! Ich rede klar von halten, denn eine Senkung auf unter 10 % ist innerhalb der Rasse im Gegensatz zB beim Labrador Retriever realistischerweise leider kaum mehr möglich – ich ziehe vor jedem den Hut der dies doch noch zu schaffen vermag! Jede Linienzucht vor 50, 40, 30, 20, 10 Jahren spiegelt sich in diesen Zahlen und jede Linienzucht aktuell treibt diese Prozentzahlen Stück für Stück, Generation für Generation nach oben. Wenn nun wer behauptet ihn interessiere das nicht, dann nehme ich das mittlerweile schweigend hin und diskutiere nach 15 Jahren nicht mehr! Meine Meinung ist sowieso irrelevant – denn diese Zahlen sind Fakten und zwar Fakten mit langfristigen Folgen: Einbussen bei Langlebigkeit und Infertilität beginnen bei COI Werten > 35 %

Und weil ich neulich darauf angesprochen wurde hier ein paar Durschnittszahlen von anderen Rassen im Vergleich:

  • Malinois ca. 10 %
  • Labrador Retriever 10 %
  • American Bully ca 13 %
  • Siberian Husky ca. 15 %
  • Golden Retriever ca. 15 %
  • Deutscher Schäfer ca. 25 %
  • Akita Inu ca. 25 %
  • Silken Windhound ca. 25 %
  • Schipperke ca. 30 %
  • Clumber Spaniel ca. 40 %